
Schröpftherapie am Pferd
Schröpfen am Tier?
Bei der Schröpftherapie wird eine Glasglocke verwendet, welche als Aplikator für die Haut dient. Dabei wird im Glas ein Unterdruck erzeugt, entweder durch vorheriges Erhitzen der Luft im Glas oder durch eine manuelle Luftpumpe oder einen Regler. Dieses Vakuum saugt die Haut an, löst diese vom restlichen Gewebe und saugt auch untere Schichten wie Faszien, Fettzellen oder ähnliches an. Durch diesen Unterdruck im Gewebe wird der Stoffwechsel in den Zellen stark beschleunigt, die Durchblutung schießt sofort in die Höhe. Daher eignet sich die Therapie vor allem bei deutlich unterversorgtem Gewebe, wie verspannten und verklebten Faszien, übersäuerten Muskeln oder Narbengewebe, in denen der Stoffwechsel zum Stillstand gekommen ist.
Worin liegt der Unterschied zu einer herkömmlichen Massage?
Bei einer Massage werden verspannte Muskelfasern durch verschiedenste Grifftechniken gelöst. Alle Techniken haben dabei gemein, dass mit einem Druck von außen auf das Gewebe eingewirkt wird. Sicher hat jeder schon einmal eine manuelle Therapie in der Physiotherapie erlebt und weiß, dass dies gerade bei starken Verspannungen unangenehm werden kann. Natürlich muss man damit bei den Pferden immer vorsichtig heran gehen und darf dem Patienten dabei niemals Schmerzen zufügen, denn die Tiere können ja nicht ahnen, dass es zwar jetzt kurz schmerzt, morgen aber deutlich besser ist.
Bei der Schröpftherapie wirken hingegen vorrangig Zugreize auf das Gewebe. Unter dem aufgesetzten Glaskörper wird das Gewebe durch Unterdruck angesaugt und damit stark lokal aufgedehnt. Damit lösen sich verspannte Muskelfasern deutlich schneller als mit herkömmlichen Massagegriffen. Verklebte Faszien werden zudem einfach angehoben und problemlos voneinander gelöst.
Die Nachwirkungen wie erhöhter Lymphfluss, Durchblutung und Stoffwechsel sind beim Schröpfen dabei ähnlich wie bei der manuellen Massage. Durch das erzeugte starke Vakuum passieren diese Prozesse jedoch deutlich schneller und in größerem Umfang.