Die Schiefe unserer Pferde geht in der Regel mit einer einseitigen Mehrbelastung einer Körperhälfte einher. Es Bedarf viel Balance, Muskelkraft aber auch Mobilität und Elastizität, um sich in allen Gangarten und vor allem in Wendungen vertikal gerade zu halten.
Viele Pferde kippen in Wendungen auf die innere Schulter wie ein Motorrad-fahrer oder driften über die äußere Schulter weg und "lümmeln" auf dem äußeren Bein ohne die Spannung in der Mitte zu halten.
Durch einseitige Belastung auf gerader Strecke oder in der Wendung wird nicht nur eine Gliedmaße mehrbelastet, sondern auch Knochen, Gelenke, Bänder und Sehnen - ein häufiger Grund für Überbeinbildung (der Knochen benötigt einseitig mehr Unterstützungsfläche), Erkrankungen an Sehnen und Bändern oder späteren Verletzungen. Ebenfalls werden die Gelenke frühzeitig verschlissen.
Der Reiter als Multiplikator
Verschlimmert wird die Situation oft durch den Reiter, der mit der schiefen Belastung des Pferdes „mitkippt“. Der Reiter kann aber auch Auslöser sein, wenn er selber deutlich schief im eigenen Körper oder Becken ist. Typisch dafür sind zum Beispiel Anzeichen, wie einknicken in der Hüfte, oder auch dass der Sattel in eine Richtung rutscht
(ACHTUNG! Sattelrutschen wird auch oft durch einen Beckenschiefstand, schiefe Belastung der Hinterhand durch das Pferd verursacht werden)
Selbsttest
Ein guter Anfang ist es, in jeder Situation beim Reiten darauf zu achten, dass man das eigene Becken mittig auf dem Pferd hält und dass das Pferd in jeder Zeit gleichmäßig unter einem ist.
Lernen Schiefen zu korrigieren
Die ungleichmäßige Belastung der Vorhand, aber auch der Hinterhand muss im Training ausgeglichen werden. Ansonsten kommt es langfristig zu einem Verschleiß der Gelenke, Knochen, Sehnen und Bänder. Eine Langzeitfolge sind Verletzungen und Erkrankungen, die immernoch häufig als "plötzliche" Unfälle abgetan werden.
Mehr dazu könnt ihr bei unserer Biomechanischen Trainingslehre erfahren, wo ihr auch gezielte Übungen findet, die zu euch passen:
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